Marco Zachskorn Blog

Alarmstufe Rot – Den eigenen Krisenmodus überwinden

Aktuell sind wir umgeben von Inflationsängsten, Klimakatastrophen, Pandemien, sich andeutende Wirtschaftskrisen und in einigen Ländern auf der Welt auch  gespaltene Bevölkerungen. Leider hat nun auch die geopolitische Lage, spätestens seit dem Einmarsch Putins in die souveräne Ukraine, eine lange nicht mehr dagewesene Brisanz erlangt. Nun gibt es sogar ein beklemmendes Gefühl bzgl. eines möglichen Atomwaffeneinsatzes. Wie sollen wir da noch ruhig bleiben?

Vielleicht noch kurz eines vorweg… Ich verurteile den Angriffskrieg Russlands auf das Schärfste. Der Konflikt hat sich von langer Hand aufgebauscht und alle Beteiligten haben Fehler gemacht. Mit der nötigen Empathie kann man jedem Standpunkt etwas wahres abgewinnen. Allerdings hat der Einmarsch in die Krim 2014, ebenso wie der aktuelle Angriff, im wahrsten Sinne des Wortes Grenzen überschritten. Bei aller Liebe und Diplomatie kann der völkerrechtswidrige  Einmarsch in ein souveränes Land nicht gut geheißen werden und es hilft dabei auch kein Whataboutism. Umgekehrt gilt es sehr wohl zu differenzieren von wem tatsächlich die Aggression ausgeht und wer selbst darunter leidet. Am Beispiel Russlands sehen wir immer klarer, dass die Bevölkerung keinen Krieg möchte, weshalb uns wir alle vor pauschalen Urteilen hüten sollten. Ich persönlich durfte russische Menschen z.B. in Moskau als sehr freundlich und weltoffen, sowie in ihrer liebenswerten Eigenart kennen lernen. Ich möchte auf dieses Thema hier auch nicht weiter eingehen, allerdings fände ich es auch falsch es zu ignorieren. Mir persönlich ist es wichtig ein Miteinander auf der Welt zu schaffen und Konflikte friedlich zu lösen. Daher stehen meine Firmen und ich für Freiheit, Friede und Wertschätzung und handeln auch danach.

So aber nun genug der negativen News, denn diese hören Sie zu genüge in den Nachrichten oder Live Tickern dieser Welt. Kein Wunder, dass ihr zentrales Nervensystem da immer ein wenig in den Kampf- und Fluchtmodus schaltet. Dies bedeutet über einen längeren Zeitraum Dauerstress für unser Nervensystem und damit unserem Körper. Eine fortwährende Überflutung mit Stresshormonen fördert z.B. seelisches Ungleichgewicht, schwächt das Immunsystem und vermindert die Lernfähigkeit. Auch das Thema Ärger sollte nicht unterschätzt werden. Nur 5 min erlebter Ärger schwächen unser Immunsystem für bis zu 7 h. Das ist eine Hausnummer!

 

Phase 1: die Prophylaxe

Als Prophylaxe empfehle ich Ihnen daher Ihren Nachrichtenkonsum auf ein Minimum zu reduzieren. Wirklich relevante oder einschneidende Informationen werden Sie auch über Ihre Mitmenschen erfahren. Dazu zählt explizit auch Social Media wie Facebook & Co. Ich persönlich praktiziere den Nachrichtenboykott nun schon seit einigen Jahren und fühle mich großartig. Social Media teste ich auch immer wieder ganz wegzulassen, was uns in unserem (beruflichen) Alltag aber gar nicht so leicht fällt. Ein Social Media Entzug ist aber ebenfalls sehr befreiend wie beruhigend. Das ist allerdings wieder ein anderes Thema.

Natürlich können Sie bei einem aufkommenden Thema wie der Beginn der Corona Pandemie oder eben des Kriegs in Europa Nachrichten schauen und sich informieren. Allerdings ist es wichtig, dann auch wieder den Absprung zu schaffen. Denn gerade bei länger andauernden Krisen ist ein Binge-Watching von Nachrichten & Co weder von Nöten noch gesund.

Phase 2: die Zustandssteuerung

Der nächste Schritt ist die Steuerung des eigenen Zustandes. Sind Sie bereits aufgebracht, ängstlich, gekränkt oder einfach frustriert, so können Sie selbstverständlich in der Stimmung weiterhin den Dingen nachgehen, die Sie gerade tun. Allerdings wird Ihnen Ihre Tätigkeit deutlich schwerer fallen und Sie schleppen dieses belastende Gefühl den ganzen Tag mit. Ausweg kann eine kurze Auszeit von 5-15 min schaffen in der Sie durch bewusste Atemtechniken Ihren Zustand verändern können. Noch besser funktioniert gezieltes Tapping, in dem unsere beiden Gehirnhälften wechselseitig angesprochen werden. Der Effekt kann durch spezielle bilaterale Musik noch verstärkt werden. Sollten Sie einen Coach in dem Moment in der Nähe haben, der oder die wache REM-Phasen (Rapid Eye Movement) erzeugen kann, dann ist das die am schnellsten erfolgsversprechende und stresslindernde Methode.

Phase 3: die Herzratenvariabilität

Unser Herz ist einer unserer wichtigsten Verbündeten, wenn es darum geht Stress und damit Krisensituationen zu überwinden. Denn unser Herz schickt mehr Signale an unser Gehirn als umgekehrt. Unser Gehirn reagiert also auch auf unser Herz. Unsere Herzsignale wirken sich besonders auf die emotionale Verarbeitung oder höheren kognitiven Fähigkeiten förderlich aus. Die Herzratenvariabilität (HRV) dient dabei als wichtiges Maß für Gesundheit und Fitness. Der optimale Zustand ist dabei die Kohärenz. In dieser gibt es einen erhöhten Zustand von physiologischer Harmonie und verschiedene Körpersysteme synchronisieren sich mit dem Herzrhythmus. Dies macht uns deutlich Leistungsfähiger. Deshalb nutzen z.B. Kampfjet-Piloten Tools, um ihre HRV zu trainieren und dadurch in brenzlichen Situationen deutlich leistungsfähiger zu sein. Ich verwende auch in meinen High-Performance-Coachings, sowie für mich selbst ein solches Tool und kann die Wirkung nur bestätigen. Ein Training der eigenen HRV ist daher sehr empfehlenswert bzgl. Stressresistenz!

Phase 4: Entspannung & Ausgleich

Kommen wir nun zum letzten Punkt, dem Thema Entspannung und Ausgleich. Sport gilt seit jeher als guter Ausgleich für Stress und stärkt gleichzeitig die allgemeine Gesundheit. Neben Sport ist es aber auch sehr, sehr wichtig, dass wir öfters etwas tun was uns wirklich richtig Freude macht. Dies beinhaltet meist nicht das stupide Abschalten vor dem TV-Gerät, sondern wirklich eine Tätigkeit oder ein Erlebnis was uns erfüllt. Ohne solch regelmäßigen Erfüllungen kann es auf Sicht von einigen Jahren auch mit Sport und ansonsten gutem Lebenswandel und Gewohnheiten für uns selbst gefährlich werden. Denn unsere Leistungsfähigkeit nimmt dann teilweise sprunghaft ab und wir brennen schlimmstenfalls langsam von innen aus. Auch kurzfristig ist Freude ein sehr gutes Mittel gegen Stress, da sie Vorgänge in Körper und Geist positiv beeinflusst.

Stille und Ruhe sind auch Dinge, die in unserer westlichen Welt stark unterschätzt werden. Ich durfte diese Erkenntnis auch erst in den letzten Jahren erlernen. Letztlich bringen uns 15 min Ruhe am Tag, in denen wir nur auf uns selbst hören, eine ehebliche Stressreduktion. Außerdem hilft es ebenfalls Körper und Geist zu synchronisieren und durch gezielte Atmung auch wieder den Herzschlag zu optimieren. Wer die Stille anfangs nicht aushält, kann gerne auch mit Meditationsmusik beginnen. Es ist wie vieles im Leben einfach Übungssache. Ausprobieren lohnt sich!

 

So ich hoffe Sie hatten viel Spaß beim Lesen und konnten für sich aus den vorgestellten vier Phasen etwas mitnehmen. Das war jetzt ein grober Abriss was z.B. alles beim Thema Stressreduktion und -Resilienz möglich ist. Mit unseren Coachees besprechen wir im 1:1 den detaillierten Ablauf und die verschiedenen Tools. Sollte dies für Sie ebenfalls interessant sein, dann schreiben Sie mir einfach eine Nachricht!

Ansonsten wünsche ich Ihnen einen guten Zustand, viel Freude und eine hohe Stress-Resilienz in diesen turbulenten Zeiten. Schreiben Sie doch gerne in die Kommentare was Sie für sich umsetzen werden oder welche Fragen Sie noch dazu haben.

Bleiben Sie gesund!

Ihr

Marco Zachskorn

 

 

2 Gedanken zu „Alarmstufe Rot – Den eigenen Krisenmodus überwinden

  1. In dieser wahnsinnig turbulenten Zeit, ist man sehr oft den Medien „ausgeliefert“ und bekommt vor allem die negativen Schlagzeilen regelrecht präsentiert.
    Da tut es wirklich gut, wenn man mal so einen sachlichen und zum Nachdenken anregenden Beitrag zu Gesicht bekommt.

    Sehr gut auf den Punkt gebracht, mit der Hoffnung, dass ich dies so in meinem Alltag umsetzen kann.

    Viele Grüße

  2. Glückwunsch zu dem sehr gelungenen und inspirierenden Beitrag!
    Ein wichtiges Thema nicht nur in der jetzigen Situation. Wie du so schön beschreibst belegen aktuelle Studien, dass 15 Minuten Meditation am Tag ein ähnlich gesteigertes Zufriedenheitsgefühl und Achtsamkeit bei uns auslösen wie ein Tag Urlaub. Übungen zum Stressabbau und zur Verbesserung der Stimmung können daher teilweise noch effektiver sein als Urlaub. In diesem Sinne, ab auf das Meditationskissen… vielleicht ja auch am Strand.

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